Der Zufall als Parameter im Gestaltungsprozess — Bachelorthesis
In der Bachelorthesis wurde der Zufall als beeinflussender Faktor auf die gestalterische Arbeit untersucht. Hierzu wurden unterschiedliche Experimente, sowohl analog als auch digital durchgeführt. Die gesammelten Ergebnisse und Erkenntnisse wurden in einem Buch zusammengefasst und als Installation während der Werkschau des Fachbereich Design an der Hochschule Düsseldorf ausgestellt.
Abschlussarbeit Bachelor
2017
Betreut durch
Prof.in Anja Vormann
und Max Schulze
Prof.in Anja Vormann
und Max Schulze
Alles was bekannt ist, kann erklärt werden. Nur die Bereiche, die sich unserer Kenntnis entziehen können wir nicht definieren. Dies bedeutet aber nicht, dass etwas grundlos geschieht oder ohne Zusammenhang ist. Zugeschrieben wird dies dann dem Zufall.
Unterschiedliche Aussagen aus Literatur und Kunst bieten Anstoß zu dem jeweiligen gestalterischen Experiment. Im Folgenden werden die drei wichtigsten Experimente vorgestellt.
Unterschiedliche Aussagen aus Literatur und Kunst bieten Anstoß zu dem jeweiligen gestalterischen Experiment. Im Folgenden werden die drei wichtigsten Experimente vorgestellt.
Zufall ist eine gleichmäßige Verteilung von Werten.
Um zu prüfen, ob eine zufällig bespielte Fläche eine gleichmäßige Verteilung aufweist, wird diese Fläche in 108 quadratische Felder unterteilt (und zerschnitten). Die Felder werden gemischt, verdeckt gezogen und wieder zu der Fläche zusammengelegt. Die Felder sind bedruckt (schwarz) oder unbedruckt (weiß). Das Verhältnis von bedruckter und unbedruckter Fläche ist wie folgt abgestuft: 10:90, 25:75, 50:50, 75:25, 90:10 und 100:0.Das Verhältnis der Ausgangsbestimmungen bedingt die Wirkung der Zufälligkeit. Was wirklich zufällig ist, erscheint nicht zufällig, wenn ein Spannungsverhältnis entsteht. Ausgeglichenere Anfangsverhältnisse ergeben ein gleichmäßigeres Ergebnis. Die Gleichmäßigkeit des Zufalls ist steuerbar.
Zufall ist die Unwissenheit über alle Möglichkeiten.
Um den Zufall auszuschließen und alle Möglichkeiten darzustellen wurde auf die Technik des Überdruckens zurückgegriffen. Mittels Risographie wurden sechs Farben und ihre 63 Überdruckungsmöglichkeiten dargestellt.Alle möglichen Kombinationen der sechs Ausgangsfarben wurden umgesetzt, alle Möglichkeiten sind bekannt und somit ist der Zufall ausgeschlossen.
Doch in den Details der überdruckten Flächen bilden sich neue Zufälligkeiten die so nicht reproduziert werden können.
Zufall wird nur im Vergleich sichtbar.
Der Bilderkontext stellt zwei beliebige, im Internet vorhandene, Bilder gegenüber. Die Suche und Auswahl wird durch einen Zufallsalgorithmus gesteuert. Nach 10 Sekunden beginnt die Zufallsoperation von neuem. Es handelt sich nicht um bewusst platzierte Bilder sondern um einen ständigen Wechsel und eine (höchst wahrscheinlich) nie wiederkehrende Gegenüberstellung.Der Betrachter generiert die Verbindung zwischen den jeweiligen Bildern. Mal wird ein vermeidlicher Zusammenhang sofort hergestellt – er drängt sich geradezu auf – mal dauert es länger oder es findet sich gar kein gemeinsamer Anhaltspunkt.
Weiter unten ist der Link zur Bilderkontext-Webpräsenz.